Geschichte

Der Innere Neustädter Friedhof gehört zu den ältesten noch genutzten Friedhöfen Dresdens, dessen Geschichte im Jahre 1731 auf einem Areal außerhalb der damaligen Dresdner Stadtbefestigung begann. Der Friedhof gehörte ursprünglich zur Dreikönigskirche, die bei einem Stadtbrand im Jahre 1685 zerstört worden war. Kurfürst Friedrich August I. nutzte den Wiederaufbau Dresdens nach dem Stadtbrand, um der Stadt einen barocken Grundriss zu geben. Der Standort für eine neue Dreikönigskirche wurde im Zuge dieser Planungen auf das Gelände des alten Friedhofs am Rande der Hauptstraße gelegt, während der Friedhof an einen neuen Standort außerhalb der Stadtmauern bei den Scheunenhöfen weichen musste. Friedrich August I. finanzierte also schließlich einen neuen Friedhof, den wir heute als den Inneren Neustädter Friedhof bezeichnen.

Nach den Plänen des Architekten Georg Maximilian von Fürstenhoff (1686-1753) entstand nun ein neuer, durch eine Sandsteinmauer eingefriedeter Friedhof. Nachdem dann die Totenbettmeisterwohnung durch Johann Gottfried Fehre gebaut wurde, kam es bereits am 31. Januar 1732 zur ersten Beisetzung auf dem neuen Areal. Das ursprüngliche Gelände hatte eine quadratische Grundfläche von etwa 110 m Seitenlänge und wurde in den darauffolgenden 150 Jahren noch zweimal nach Osten hin erweitert. Die Erschließung eines zweiten Landes wurde schon allein durch den Siebenjährigen Krieg notwendig, der beispielsweise einen Massenanfall an Verstorbenen und Gefallenen in der Schlacht bei Kesselsdorf westlich von Dresden verursachte, von denen 400 auf dem Neustädter Friedhof beigesetzt wurden. Das fortschreitende Bevölkerungswachstum in Dresden in der Mitte des 19. Jahrhunderts, bedingt durch die zunehmende Industrialisierung, bedingte schließlich die Anlegung eines dritten Landes im Jahre 1846.

Der Friedhof umfasst heute drei Länder mit einer Gesamtfläche von ca. 3,5 ha, wobei die verschiedenen Erweiterungen nicht nur an den trennenden Sandsteinmauern, sondern auch an den unterschiedlichen stilistischen Formen der Gräber auszumachen sind. Im ältesten Teil des Friedhofs sind noch etliche barocke Grabsteine, Grufthäuser und Wandgrabanlagen, teilweise auf engstem Raum, zu finden. Vielfach handelt es sich hierbei um Überführungen vom ursprünglichen Friedhof. Diese Denkmäler bedürfen der regelmäßigen Pflege und Restauration und machen den Inneren Neustädter Friedhof zu einem der kulturhistorisch besonders interessanten Dresdner Friedhöfe. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang ein Totentanzrelief, welches Kurfürst Georg von Sachsen einst für das Georgentor hatte anfertigen lassen und das lange Zeit die Friedhofsmauer neben dem Verwaltungsgebäude schmückte und das heute witterungsgeschützt seinen Platz in der Dreikönigskirchen gefunden hat. Im Rahmen der besonderen Denkmalpflege und -erhaltung ist es möglich eine Grabpatenschaft abzuschließen, wodurch man sich das Nutzungsrecht für ein historisches Grab sichern kann.

Charakteristisch für den Friedhof ist die historisch belassene Vergabe für persönliche Wahlgräber. Jahrzehnte alter Efeubestand auf verlassenen Grabstellen prägen unser Friedhofsbild. Rhododendren und unser alter Baumbestand ergänzen auf dem Friedhof das einzigartige romantische Flair. Inmitten der Neustadt entstand eine grüne Oase, auf welcher sich viele einheimische Vögel und Insekten wohlfühlen. Angehörige als auch die Bewohner der Neustadt nehmen den Friedhof gern als Rückzugsort wahr.

Friedhöfe sind aber nicht nur historische Orte, sie sind Bestattungsplatz für die Bürger und Bürgerinnen. Hier im Stadtteil, mitten im Leben kann man trauern und sich erinnern.